EKOCAN: Erste Bilanz zum Konsumcannabisgesetz – kein Änderungsbedarf, mehr Prävention, weniger Jugendkonsum

Am 29.09.2025, wurde in Berlin der nach § 43 KCanG geforderte erste EKOCAN-Bericht zur Evaluation des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) vorgestellt: https://www.fdr.uni-hamburg.de/record/17993 Nach den bislang vorliegenden (teils vorläufigen) Ergebnissen sehen die Forschenden keinen dringenden Änderungsbedarf am Gesetz. Gleichzeitig gilt: Cannabis-Clubs tragen bislang nur marginal zur Verdrängung des Schwarzmarkts bei. Soll die Schwarzmarktverdrängung priorisiert werden, wird eine Vereinfachung der Produktions- und Anbauvorgaben für Clubs als Option genannt. Laut Bericht decken Clubs nur rund 0,1 % des geschätzten Bedarfs; bundesweit sind rund 300 Clubs lizenziert. Für Jugendliche zeichnet sich ein gemischtes Bild ab: insgesamt eher rückläufige Prävalenzen, gleichzeitig betreibt etwa ein Zehntel der konsumierenden Jugendlichen (fast) täglichen, riskanten Konsum, was gesundheitliche Risiken erhöht (so… Mehr Lesen

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EKOCAN: Erste Bilanz zum Konsumcannabisgesetz – Entwicklung Cannabismarkt

Die nachfolgende ausführlichere Zusammenfassung wesentlicher Bereiche des 199 Seiten umfassenden EKOCAN-Berichts unterteilt sich in Im einzelnen gilt folgendes: Entwicklung Cannabismarkt 2.1. Die Marktanalyse nimmt im Bericht eine zentrale Rolle ein, weil sie zeigt, ob die gesetzlichen Neuregelungen bereits zu sichtbaren Verschiebungen zwischen legalen und illegalen Bezugsquellen geführt haben.  Für das Von dieser Gesamtmenge Der Der 2.2. Die Anbauvereinigungen Dass der Marktanteil der Clubs so gering bleibt, Zum einen ziehen sich Genehmigungsverfahren auf kommunaler und Landesebene, weil Prüf- und Beteiligungsprozesse (u. a. Sicherheits-, Hygiene- und Standortkonzepte) abgeschlossen werden müssen. Zum anderen treffen die Vereine auf hohe Auflagen – insbesondere Sicherheitsvorkehrungen, Dokumentationspflichten und qualitätsbezogene Anforderungen –, deren Erfüllung Zeit, Know-how und Kapital… Mehr Lesen

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EKOCAN: Erste Bilanz zum Konsumcannabisgesetz – Cannabisbezogene Kriminalität

1.3 Die nachfolgende ausführlichere Zusammenfassung wesentlicher Bereiche des 199 Seiten umfassenden EKOCAN-Berichts unterteilt sich in Im einzelnen gilt folgendes: Cannabisbezogene Kriminalität 5.0 Evaluationsauftrag (S. 167) Nach § 43 Abs. 2 KCanG ist die Entwicklung cannabisbezogener Kriminalität Teil der Evaluation. Dazu gehören: Essential: Die Evaluationspflicht umfasst sowohl formelle Rechtsfolgen (Strafe/Bußgeld) als auch die faktische Kriminalitätsbelastung, inkl. OK. (S. 167) 5.1 Datenbasis & Methodische Grenzen (S. 167–168) 5.2 Erste Trends: Entkriminalisierungseffekte (S. 168–169) Essential: Es zeigt sich bereits eine sichtbare Entkriminalisierung von Konsumierenden, aber keine nennenswerte Verlagerung in den Ordnungsbereich – Bußgelder spielen bisher kaum eine Rolle. (S. 168–169) 5.3 Strafverfolgungspraxis & Polizei (S. 169–170) Essential: Die Justiz wird entlastet, Polizei meldet… Mehr Lesen

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EKOCAN: Erste Bilanz zum Konsumcannabisgesetz – Auswirkungen des Konsumverbots

1.3 Die nachfolgende ausführlichere Zusammenfassung wesentlicher Bereiche des 199 Seiten umfassenden EKOCAN-Berichts unterteilt sich in Im einzelnen gilt folgendes: Auswirkungen des Konsumverbots 6.1 Theorie und Zielsetzung (S. 167–169) Der Bericht legt zunächst die gesetzlichen Grundlagen des Konsumverbots dar. Nach § 5 Abs. 1 KCanG ist es verboten, Cannabis in unmittelbarer Gegenwart von Kindern und Jugendlichen zu konsumieren. Darüber hinaus bestimmt § 5 Abs. 2 KCanG, dass der Konsum auch an Orten untersagt ist, die als jugendnah gelten. Dazu zählen insbesondere Schulen, Spielplätze, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Sportstätten. Auch in Fußgängerzonen gilt ein zeitlich begrenztes Verbot: Dort ist der Konsum zwischen 7:00 Uhr und 20:00 Uhr untersagt. Verstöße gegen diese Verbotsnormen… Mehr Lesen

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MPU: Veraltete und überholte Richtlinien   für Ärzte und Psychiater bei Cannabis im Strassenverkehr aus anno 2022

1. Veraltete Beurteilungskriterien und deren Problemstellung Die aktuell in Deutschland gültigen Richtlinien für die Durchführung der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) bei Cannabiskonsum basieren auf der 4. Auflage der Beurteilungskriterien der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM) und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP), die im November 2022 veröffentlicht wurden. Diese Richtlinien sind mittlerweile überholt und berücksichtigen nicht die tiefgreifenden Änderungen der Cannabis-Gesetzgebung zum 01.04.2024 durch das Konsumcannabisgesetz (KCanG) sowie die gesetzgeberischen Anpassungen im Straßenverkehrsrecht mit dem Sechsten Gesetz zur Änderung des StVG und weiterer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften vom 16.08.2024 (BGBl I 2024, Nr. 266, in Kraft seit 22.08.2024). Ohne eine rasche Anpassung der MPU-Richtlinien besteht die Gefahr, dass Fahrerlaubnisbehörden und Gerichte weiterhin auf… Mehr Lesen

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Unterschiedlicher Abbau  der THC-Werte im Körper bei Dauer Konsumenten in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht mit Fallbeispielen

A. Unterschiede zwischen Männern und Frauen 2. Unterschiede zwischen Altersgruppen Quellen: B. Beispiel /Musterberechnungen Abbau  der THC-Werte im Körper bei Dauer Konsumenten in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht Der Abbau von THC – Werten im Körper unterscheidet sich bei regelmäßigen Konsumenten erheblich in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter. Dies verdeutlichen anschaulich nachfolgende Fallbeispiele, die mit Hilfe des THC – Rechners auf https://hhcfriends.de/pages/thc-abbau-rechner ermitteltwurden, mit folgenden Annahmen: Hierbei zeigen sich signifikante Unterschiede in der Abbauzeit von THC im menschlichen Körper So beträgt die THC – Abbauzeit einer Frau mit 75 Jahren 43 Tage, und damit ca. die 2,3 fach lange Dauer gegenüber der THC – Abbauzeit  eines jungen Mann mit vergleichbaren… Mehr Lesen

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Keine psychoaktive Wirkung von THC bei Dauerkonsumenten mit Grenzwert über 3,5 ng/ml THC ohne aktuellen Konsum

Einleitung Die Fragestellung, ob eine psychoaktive Wirkung bei Dauerkonsumenten feststellbar ist, wenn sie über 3,5 ng/ml THC im Blut aufweisen, jedoch keinen aktuellen Konsum von Cannabis vornehmen, ist entscheidend für die Verkehrs- und Strafrechtspolitik. Der aktuelle Stand der Forschung seit 2017 zeigt, dass eine solche psychoaktive Wirkung wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen werden kann, wenn kein aktueller Konsum vorliegt. 1. THC-Werte und psychoaktive Wirkung 1. THC-Werte und ihre Beziehung zur psychoaktiven Wirkung 1.1. THC im Blut versus psychoaktive Wirkung Studie zeigt, dass THC im Fettgewebe gespeichert wird und die psychoaktive Wirkung bereits nach 2–6 Stunden stark abnimmt, während Rückstände noch lange messbar bleiben. 1.2. Aktueller Konsum und psychoaktive Wirkung 2. THC-Werte… Mehr Lesen

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CRD 12 b – Tabelle Bußgeldtatbestände Konsumcannabisgesetz (KCanG): Bayern, Nordrhein-Westfalen (NRW), Hamburg und Hessen  

CRD 12b – Tabellarische Zusammenfassung nach Bundesländern der Sanktionskataloge & Bußgeldtatbestände Bayern, Nordrhein-Westfalen (NRW), Hamburg und Hessen  – 01.08.2024 Norm Verstoß Adressat Bayern NRW Hamburg Hessen               § 36 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a Besitz von 25-30g Cannabis – Besitz außerhalb Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt (§ 2 Abs. 1 Nr. 1) Personen ab 14 Jahren (§ 12 OWiG) 500 – 1.000 250 – 1.000 500 – 1.000 500 – 1.000 § 36 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b Besitz von 50-60g Cannabis – Besitz überschreitet erlaubte Menge (§ 2 Abs. 1 Nr. 1) Personen ab 14 Jahren (§ 12 OWiG) 500 – 1.000… Mehr Lesen

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CRD 11 – Änderung des Konsumcannabisgesetzes, Entwurf vom 16.04.2024

Das Bundesgesundheitsministerium hat in Umsetzung der Absprachen zwischen Bundesregierung und den Ländern zur Zustimmung des Bundesrates zum neuen Cannabisgesetz am 16.04.2024 – und auch unter Verweis auf die ausschließliche Gesetzgebungskompetenz des Bundes aus Art. 74 GG – eine , also solche bezeichnete, Formulierungshilfe eines Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Konsumcannabisgesetzes vom 27.03.2027 vorgelegt. , das nachfolgend zusammengefasst sei: A. Allgemeine Zusammenfassung I. Zielsetzung und Notwendigkeit der Regelungen Der Gesetzesentwurf zielt darauf ab, die Protokollerklärung der Bundesregierung umzusetzen, die während der 1042. Sitzung des Bundesrates am 22. März 2024 zum Cannabisgesetz abgegeben wurde. Die Änderungen berücksichtigen Bedenken und Wünsche der Länder, die Flexibilität im Umgang mit Anbauvereinigungen erhöhen und die… Mehr Lesen

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CRD 10 – THC Werte im Strassenverkehr, Stand der wissenschaftlichen Forschung 

28.04.24 bs – Der Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Fahrtüchtigkeit ist ein kritischer Bereich der Verkehrssicherheitsforschung. Die Auswirkungen von Cannabis auf die Fahrleistung sind durch dessen psychoaktive Substanzen, vor allem Tetrahydrocannabinol (THC), gekennzeichnet. Diese können die kognitive und motorische Funktion beeinträchtigen, was die Fahrsicherheit erheblich gefährdet. A. Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Fahruntauglichkeit durch Cannabiskonsum Beeinträchtigung der Fahrleistung: Cannabis beeinflusst zentrale Fähigkeiten, die für sicheres Fahren notwendig sind, darunter Reaktionszeit, Entscheidungsfindung, Koordination und Wahrnehmung. Studien zeigen, dass Cannabisnutzer eine verlangsamte Reaktionszeit aufweisen und Schwierigkeiten haben, Distanzen richtig einzuschätzen. Risiko von Verkehrsunfällen: Eine Meta-Analyse von Asbridge, Hayden und Cartwright (2012), veröffentlicht in „BMJ“, fand heraus, dass Cannabis konsumierende Fahrer ein fast doppelt so hohes… Mehr Lesen

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